Dortmunder Ostfriedhof

Der Dortmunder Ostfriedhof wurde 1876 als zweiter städtischer Friedhof nach dem Westfriedhof, dem heutigen Westpark, eingerichtet. Seine Fläche umfasst ca. 16 Hektar. Er gilt aufgrund seiner historischen Grabstätten, seiner parkähnlichen Anlage und seinem alten Baumbestand als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands. Viele Gebäude und Gräber stehen unter Denkmalschutz. Ein Spaziergang durch die Gräberfelder gleicht einem Spaziergang durch die Geschichte.

Einige bekannte Namen:
- Familie Hoesch, Großindustrieelle
- Caspar Heinrich Jucho, Bauunternehmung
- Henriette Davidis, Autorin
- Familie Klönne, Unternehmer
- Friedrich Brinkhoff, Braumeister
- Familie Krüger, Buchhändler und Verleger
- Familie Schüchtermann, Unternehmer

1921 wurde mit Eröffnung des Hauptfriedhofs die Reihenbestattung auf dem Ostfriedhof eingestellt, nur die Beisetzung in Familien- und Erbgruften war weiterhin möglich. Mit Anlage der Gräberfelder 24 bis 28 in der Zeit von 1950 bis 1955 wurde auch die Reihenbestattung wieder durchgeführt.

In den Feldern 10 und 11 finden sich Gedenkstätten an die beiden großen Schlagwetterexplosionen von 1893 und 1897 auf der Zeche Kaiserstuhl I. Zusammen verloren 80 Menschen bei den Unglücken ihr Leben.

Einige Skulpturen und Grabmäler wurden von dem aus Dortmund stammenden jüdischen Künstler Benno Elkan gestaltet. (* 2. Dezember 1877 in Dortmund, † 10. Januar 1960 in London). Eines seiner bekanntesten Werke ist die Große Menora vor der Knesset in Jerusalem.

Feld 14 wurde gemäß Bestattungsregister seit 1898 als jüdischer Teil des Friedhofs genutzt, wobei das Feld 14a den Erwachsenen und das Feld 14b den Kinderbestattungen vorbehalten war. Die Gruften befanden sich entlang der Wege. Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstörten insbesondere diesen Teil des Friedhofs sehr schwer. Alleine drei direkte Bombentreffer wurden auf dieser verhältnismäßig kleinen Fläche registriert. Was die Bomben verschonten, wurde durch Plünderer geraubt oder zerstört. Im Zuge der Wiedergutmachung verpflichtete sich die Stadt Dortmund nach 1945 den jüdischen Friedhofsteil zu sanieren. Bombentrichter wurden beseitigt, die beiden Reihenfelder eingeebnet, Rasen ausgesät und eine neue Wegeanlage angelegt. Heute finden keine Bestattungen mehr im jüdischen Teil des Friedhofs statt. In Folge des nationalsozialistischen Terrors wurden jüdische Bestattungen ab 1936 eingeschränkt und 1943 eingestellt. Jüdische Bestattungen nach dem zweiten Weltkrieg finden auf einem separaten Areal des Hauptfriedhofs Dortmund statt.

Lageplan mit Fotografien der Gräber,
bitte den Plan anklicken!