Die Möhnetalsperre dient zur Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr, die einen erheblichen Anteil zur Trinkwassergewinnung für das Ruhrgebiet beiträgt. Der Talsperre angeschlossen ist ein Wasserkraftwerk. Beliebt ist der Möhnesee als Naherholungsgebiet für das Ruhrgebiet, obgleich die Windverhältnisse für Surfer und Segler teils heftig und schwer berechenbar sind. Der Wasserzulauf in die Talsperre erfolgt hauptsächlich durch Möhnefluss und Heve. Neben Ruhrtalsperre und Biggesee zählt der Möhnesee zu den größten Stauseen in Nordrhein-Westfalen. In der Nacht vom 16.Mai 1943 wurde die Sperrmauer durch einen Bombenangriff der britischen Royal Navy erheblich beschädigt. Die ins Ruhrtal ausströmenden Wassermassen brachten mindestens 1250 Menschen den Tod. Andere Quellen sprechen von 1600 Toten. Der entfernteste Todesfall infolge der Flutwelle wurde aus dem 100 km entfernten Essen gemeldet. Ca. 1200 Menschen starben in einem Kriegsgefangenenlager unterhalb der Sperrmauer. Zeitgleich wurden auch Eder- und Sorpesee angegriffen. Der Sorpesee überstand den Angriff mit nur geringfügigen Beschädigungen. Wer eine gute Portion Pommes mit schmackhafter selbstgemachter Frikadelle mag, dem sei der Dorfgrill "Wolf´s Revier" in der Nähe der Sperrmauer ans Herz gelegt. Bei gutem Wetter zieht der Möhnesee zahlreiche Biker der Umgebung an. Auch die Petrijünger kommen an Möhnesee und Möhnefluss auf ihre Kosten. Leider wurde das Idyll durch einen Umweltskandal getrübt. Von Feldern und Äckern in der Umgebung gelangte die Chemikalie PFT (perfluorierte Tenside) in Möhne und Ruhr. Landwirte hatten belastete Industrieabfälle als kostengünstigen Dünger eingesetzt. PFT fällt unter anderem bei der Produktion von Feuerlöschmitteln, bei Reinigungsmitteln und bei der Papierveredelung an. Auf der Grundlage der vorliegenden Untersuchungsergebnisse zur Belastung von Fischen hat das Umweltministerium NRW am 18.09.06 die Empfehlung ausgesprochen, den Verzehr von Fischen aus dieser Region einzuschränken. Weiter unterhalb finden Sie Fotos, aufgenommen am 12.08.2007, vom spektakulären Überlauf des Sees über seine Hochwasserentlastung.
Möhnetalsperre
aus der Luft
Quelle:
Schautafel
an der Möhne
Den
Möhnefluss
überspannt kurz vor Erreichen seines Vorstaubeckens die so
genannte Kanzelbrücke, benannt nach der Form der Brückenpfeiler,
die an eine Kirchenkanzel erinnern. Die Brücke wurde 1912
errichtet und besteht aus 5 Bögen von je 7 Metern Spannweite,
sowie einer Gesamtlänge von ca. 60 Metern.
2003
waren bei allen Stauseen die Wasserstände äußerst
niedrig. Sie sehen hier Fotos aufgenommen am Hevebecken, einem
der Vorbecken (Sedimentationsbecken) des Möhnesees. Die Brücke
auf den Bildern liegt normalerweise unter dem Wasserspiegel.
Die
zerstörte Staumauer der Möhne-Talsperre mit Sperrballons
am 17.05.1943, aufgenommen von einem tieffliegenden deutschen Aufklärungsflugzeug
Foto:
London, National Archiv | AIR 40/4367