Oester Talsperre
Mauer
1904 - 1906
52.000 m³
231 m
4,5 m
Fußgänger
3,1 Mio. m³
24,5 ha
363,52 m über NN
1,3 km
0,19 km
2,6 km
erlaubt
nein
Plettenberg
58840
NRW
Oesterbach
12. März 2007
28. Dezember 2007

Der Bau der Oestertalsperre stand anfangs unter keinem guten Stern. Drei Baugesellschaften meldeten in der Zeit von 1904 bis 1906 Konkurs an. Erst, als die Oestertalsperren-Genossenschaft 1906 die Arbeiten selbst in die Hand nahm, konnte das Bauwerk mit der Schlußsteinlegung am 31. Juli 1907 vollendet werden. Heute wird die Talsperre zur Regulierung des Wasserstandes der Ruhr und als Naherholungsgebiet genutzt. Am Zulauf zur Talsperre befindet sich ein Campingplatz, an der Staumauer die Hotelgaststätte "zur Oestertalsperre". Der Grund für den Bau der Talsperre war die Regulierung des Oesterbachs, da dieser eine, für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region, wichtige Rolle spielte. Bei großer Trockenheit kamen die am Oesterbach gelegenen und mittels Wasserkraft betriebenen Fabriken oft in arge Verlegenheit, wenn im Herbst oder Frühjahr große Wassermassen zu Tal stürzten, bangten die Fabrikbesitzer um ihre Anlagen.

 

Aachen, den 20. Oktober 1899

GEOLOGISCHES GUTACHTEN
betreffend Anlage einer Talsperre im Ebbeke- (Oesterau-)-Tale bei Himmelmert

Die Talsperre, welche im Ebbecke-Tale bei Himmelmert projektiert ist und deren Sperrmauer etwa 500 Meter ober¬halb der Papiermühle errichtet werden soll, liegt im Gebiet einer Schichtenfolge, welche auf der v. Dechen'schen Karte zum Lenneschiefer gezogen wird, diesem aber nicht angehört, sondern wesentlich älter ist ... Die Gesteine bestehen aus dick- und uneben spaltenden, grauen Tonschiefern mit Zwischenlagen von hellfarbigen, oft fast weißen Quarzfiten. Gelegentlich finden sich auch echte Grauwacken-Einlagerungen. Schiefer walten indessen bei weitem vor, und insbesondere treten an der Stelle der Sperrmauer die Quarzite zurück.
Das Schichtenstreichen ist dort, wo es mit Sicherheit beobachtet und gemessen werden konnte, normal, d. h. in Stunde 4-41/2, das Einfallen nach Nordwesten gerichtet. Unter einer wenig mächtigen Decke von Schiefer- und Quarzft-Schutt, dem sich von der Höhe heruntergerollte Porphyre trocken zugesellen, steht allenthalben das feste, geschlossene Gestein an, auch in der Talsohle unter den Bach-Alluvionen. Das Gebirge ist, da wesentlich schiefrig und geschlossen, als schwer durchlässig für Wasser anzusehen, und es ist nicht zu befürchten, dass nennenswerte oder auch nur bemerkbare Wassermengen aus dem Stausee in das Gebirge eintreten können.


gez. Dr. E. Holzapfel, Professor a. d. Kgl. Techn. Hochschule
(Die Richtigkeit der Abschrift bescheinigt: O. Intze, Prof., Geh. Reg. Rat, Aachen im Dezember 1900)