Staufen

Staufen im Breisgau liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg. Die Stadt Staufen hat rund 7800 Einwohner und bildet zusammen mit der Gemeinde Münstertal einen Gemeindeverwaltungsverband und mit der Stadt Bad Krozingen ein Mittelzentrum südlich von Freiburg.
Urkundlich wird Staufen erstmals im Lorscher Codex mit der am 16. April 770 erfolgten Schenkung von Gütern in der villa Staufen in pago Brisigawo an das Kloster Lorsch genannt. Weitere Schenkungen sind bereits für die Jahre 772 bzw. 773 belegt; so ist auch aufgrund des St.-Martin-Patroziniums der späteren Stadtkirche von einer größeren Ansiedlung um einen fränkischen Herrenhof auszugehen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, am 8. Februar 1945, wurde Staufen Opfer eines alliierten Luftangriffs. Er richtete schwere Zerstörungen an und legte die Innenstadt in Schutt. Zeitzeugen berichten, dass in Staufen zum Zeitpunkt des Angriffs viele deutsche Truppen stationiert waren, die aus Frankreich abgezogen worden waren. Es heißt, dass französische Piloten, die britische Flugzeuge flogen, die Eisenbahnbrücke zerstören wollten, da diese für den Rückzug der deutschen Truppen wichtig war.

Problem mit Hebungsrissen
Die Hebungsrisse in Staufen werden durch Geländehebungen im historischen Ortskern der Stadt in Baden-Württemberg verursacht, die 2007 entdeckt wurden und bis heute andauern. Sie gelten als Folgen von Geothermiebohrungen, die im selben Jahr durchgeführt wurden. In den Jahren 2006 bis 2007 wurde das Staufener Rathaus aus dem 16. Jahrhundert renoviert und saniert. Im Zuge der Arbeiten wurden unter anderem eine Heizanlage eingebaut, die mittels Geothermie die Räume im Winter beheizen und im Sommer kühlen sollte. Hierzu wurden zwischen 3. und 21. September 2007 sieben Sondierungsbohrungen (S1 bis S7) niedergebracht. Wie sich später herausstellen sollte, hatten die Bohrungen eine Verbindung zwischen einer Schicht mit unter hohem Druck stehendem Grundwasser und einer darüber liegenden etwa 75 m mächtigen Gipskeuperschicht geschaffen. Durch die Wasseraufnahme hat der in der Gipskeuperschicht eingelagerte Anhydrit begonnen, sich zu Gips umzuwandeln. Bei dieser Umwandlung kann sich das Volumen um bis zu 60% erhöhen. Ist der lithostatische Druck des Gesteins über der Gipskeuperschicht kleiner als der Quelldruck des Anhydrits, kann dieser nicht kompensiert werden und wirkt sich auf die Erdoberfläche aus. Die Folgen dieser Ausdehnung waren bereits kurz nach der Rathauseröffnung vom 21. September 2007 festzustellen, als feine Risse erkennbar waren, die irrtümlich zuerst der getrockneten, zuvor frisch aufgebrachten Farbe zugeschrieben wurden. Vorkommen und Größe der Risse erhöhten sich und weiteten sich auf weitere Innenstadtgebäude aus. Im Januar 2008 wurden 26 Messpunkte in der Stadt eingerichtet, um die Bewegung der Erdoberfläche erfassen zu können. Anfangs hatte man vermutet, es handle sich um eine Absenkung der Erdoberfläche als Folge der Bohrungen, die sich jedoch im Verlauf der Messung größtenteils als Hebung erwies. Im Mai 2008 wurden daher 21 weitere Messpunkte eingerichtet, denen später 10 zusätzliche folgten. Motiv für diese letzten Sonden waren die gemeldeten Schäden in größerer Entfernung zum Rathaus. Sie traten vor allem in der Mühlengasse und der Straße Auf dem Graben auf. Auch die Lilienhofschule in 200 m Entfernung vom Rathaus meldete Schäden.

Das über die Region hinaus bekannte Unternehmen Schladerer ist in der Stadt präsent.

Besucht zuletzt im Januar 2014